Kreative Köpfe treffen sich auf der Maker Faire 2024 in Hannover
Am 17. und 18.08.24 war es wieder soweit. Ich schwang mich am Sonntag, dem 18.08.24, auf’s Fahrrad und fuhr zu den Tüftlern im Congress Centrum (HCC). Die Messe feierte in diesem Jahr in Hannover ihr zehnjähriges Bestehen, mit vier vollen Hallen Kreativität, 1.150 Makern an 250 Ständen und 15.800 Besuchern. Auf dem Freigelände standen im Wesentlichen diesmal nur die Foodtrucks. Die Maker Faire selbst ist das Franchise eines amerikanischen Fachverlages und wird weltweit veranstaltet. Hannover ist global die drittgrößte Messe dieser Art und wird vom Heise-Verlag ausgerichtet.
Als erstes steuerte ich den Stand der fischertechnik-community an. Dort begrüßte ich gleich den Initiator des fischertechnik-Stammtisches Hannover, Ralf Geerken (siehe auch Fotokarussel unten). Er hatte, neben anderen Fans, einige seiner Modelle aufgebaut. Gleich ins Auge fiel ein großer Leuchtturm und drumherum eine „andersartige Möbius-Bahn“, die in einem großen Oval in Form eines Möbiusbandes ihre Runden zog (siehe Fotos). Auf die Idee, eine Bahn zu bauen, die sich in einem Möbiusband bewegt, muss man erst mal kommen. Wie ich im Internet entdecken konnte, haben sich offenbar schon einige Tüftler daran ausprobiert, mit mehr oder weniger Erfolg. Die Bahn von Ralf jedenfalls funktioniert. In einer Ecke des Standes war einer seiner Söhne, Philip, gerade in ein Schachspiel versenkt, natürlich aus fischertechnik.
Weitere raffinierte und aufwändige Modelle auf dem Stand (unter anderem), siehe auch Fotos unten:
Die letzteren sehr abstrakten Modelle wurden von Thomas Püttmann präsentiert, der als Mathematikprofessor an der Ruhr-Universität Bochum tätig ist und Studenten die Grundlagen der Elektronik mit mechanischen Modellen nahebringt. Das halte ich didaktisch für sehr sinnvoll. Auf diese Weise gelingt es am besten die winzigen Teile eines Mikroprozessors zu verstehen, die inzwischen so klein sind, dass man sie nur noch mit einem Elektronenmikroskop sehen kann. Zur Veranschaulichung betreibt er auch einen eigenen Kanal auf youtube.
Gleich neben dem fischertechnik-Stand war ein Cosplayer-Stand. Eine Halle weiter fand sich u.a. auch noch eine Manufaktur für Cosplayer-Kostüme und ein Ghostbuster-Auto. Jeden einzelnen Stand zu besuchen war aufgrund der Fülle unmöglich. So gab es auch viele elektronische Spielereien, die sich erst durch die Erläuterung der Maker erschließen.
Ebenfalls in der Nähe fand ich unerwartet Uwe Schmidt am Stand von Devious City. Er ist auch Mitglied der Science Fiction Gruppe Hannover. Uwe präsentierte das 3D-Programm Blender und dessen Bedienung mit einem Grafiktablett.
Ein weiteres Higlight auf der Messe waren für mich die Raumschiffmodelle von KosyMo bzw. von dem eingefleischten SF-Fan Alexander Kosyra. Der in Fürstenfeldbruck lebende Alexander Kosyra nimmt dazu fertige Modellebausätze wie Revell oder generiert sie im 3D-Drucker. Diese macht er quasi lebendig, in dem er sie mit winzigen Leuchtdioden illuminiert. So entsteht der Eindruck in beleuchtete Fenster, Cockpits, Hangars oder Triebwerke zu schauen. Für den Sound verwendet er Soundmodule. Die Modelle sind oft auf eigens konstruierten Ständern aufgestellt und in Dioramen eingebettet. Das sieht dann aus, als schweben die Raumschiffe im Weltraum. So verfügt Alexander inzwischen über eine „Flotte“ von fünfzig berühmten Modellen aus Film und Fernsehen. Die einzigartigen Modelle werden inzwischen international auf Messen und Ausstellungen präsentiert.
Ebenfalls Science Fiction Modelle präsentierte, wie in den vergangenen Jahren, der R2 Builders Club. Der in Krefeld ansässige Club ist ein Ableger eines weltweit agierenden R2 Builders Clubs.
Die Fans bauen Droiden aus dem Star Wars-Universum in Originalgröße. Allen voran R2D2. Es finden sich aber auch andere Modelle.
Bevor ich den Messestand erreichte, stand schon ein piepender R2D2 vor mir und blickte neugierig mit seiner Optik an mir hoch (Foto). Nicht weit entfernt fand sich auch sein Besitzer, der eine Funkfernsteuerung in den Händen hielt.
Kurios fand ich den Messestand der Telex-Gruppe Deutschland. Die totgeglaubte Telex-Technik ist offenbar noch sehr lebendig.
In der gleichen Halle fand sich auch einer der Steampunk-Stände. Dort fanden sich uralte Radios und Telefone, die ein neues digitales Innenleben bekommen haben bzw. fiktive Hybride aus alter und neuer Technik, was typisch für den Steampunk ist.
Gleich nebenan stand plötzlich Andreas Wehrstedt vor mir. Nochmals ein Clubkollege der Science Fiction Gruppe Hannover. Er betreute, zusammen mit seiner Frau Feliz Hartmann, den Stand Props aus dem SF- und Mystery – Universum eines Freundes. Mit Props sind hier Requisiten gemeint.
In diesem Fall ging es um gefakte Bücher für Cosplayer.
Die nächste Maker Faire Hannover findet am 23. und 24. August 2025 wieder im Congress Centrum Hannover (HCC) statt.