Eine Reise in die Zukunft
Die Themen Science Fiction (SF) und Futorologie faszinieren mich seit meiner Kindheit. Es geht um alle Aspekte des zukünftigen Zusammenlebens auf unserem Planeten. Also Raumschiffe, Raumstationen, Roboter, Androiden, Cyborgs, Künstliche Intelligenz, Computer, fliegende Autos, Megametropolen, Hydroponische Gärten, Terraformierung, Kolonien auf anderen Planeten, Erstkontakten zu Aliens, außerirdische Zivilisationen, eine neue Physik, Exobiologie, neuartige Spiritualität, rätselhafte Artefakte, paranormale Fähigkeiten und mehr.
Die Einstiegsdroge für mich waren damals die Schneiderbücher des Franz Schneider Verlages mit ihren Kinderbuch-Serien. Dazu gehörten u.a. die Serien Raumschiff Monitor und Erdschiff Giganto von Rolf Ulrici, Romane von C.V. Rock, M. Reynolds u.a.
Nachdem ich aus dem Kinderbuch-Alter herausgewachsen war, las ich SF-Klassiker. Mein Lieblingsautor war Isaac Asimov, der unter anderem durch die Robotergesetze berühmt geworden ist. Auch einige Bildbände waren dabei, u.a. von Chris Foss und Jim Burns. Die Sachbücher, die ich las bzw. lese, haben meist die Themen Astronomie, Ökologie, Genetik, Evolution und Computer.
Es gibt auch heute noch für mich nichts Entspannteres als bei schönem Sommerwetter mit einem guten Roman gemütlich in einem ruhigen Garten oder irgendwo unter einem Baum zu sitzen und mich in fremde Welten zu versetzen, mich verzaubern zu lassen und mit dem sense of wonder dem Alltag zu entfliehen.
Was damals im Fernsehen lief
Im Fernsehen schaute ich mir vor allem Raumschiff Enterprise, Captain Future, Sealab 2020, Die Jetsons, Die Mädchen aus dem Weltraum und Das blaue Palais (von Rainer Erler) an.
Das erste Programm (ARD) brachte von 1978 bis 1981 zu später Stunde die Reihe Science Fiction mit dutzenden von Filmen. Gern erinnere ich mich an ausgezeichnete Filme wie Barbarella, Westworld, Futureworld, Jahr 2022 – Die überleben wollen, Der Tag, an dem die Erde stillstand, Colossus, Flucht ins 23. Jahrhundert, Die unglaubliche Geschichte des Mr. C.. Eine Übersicht über alle gezeigten Filme findet sich hier.
Im dritten Programm bzw. vom NDR gab es von 1967 bis 1990 die Spielfilmreihe Das Gruselkabinett – Mumien, Monstren, Mutationen. Auch diese Filme liefen in den späten Abendstunden und war eine Sammlung aus hochkarätigen SF- und Horror Filmen. Gern erinnere ich mich zum Beispiel an Zardoz, Silent Running, THX 1138, Phase IV, Der Omega Mann, Dark Star, Kampfstern Galactica, Die Zeitmaschine, Andromeda – Tödlicher Staub aus dem All und die unfreiwillig komischen Filme von Jack Arnold, wie Tarantula. Unter den Horrorfilmen waren solche wie Psycho, Die Vögel, Frankenstein, Dracula und Audrey Rose. Viele andere Horrorfilme waren und sind mir allerdings zu traumatisch. Eine Gesamtübersicht der Reihe findest du hier.
Filme von Jack Arnold wurden im Dritten Fernsehen auch als ganze Serie gezeigt.
Das Schauen der Filme im Fernsehen hat mir viel Vergnügen bereitet und mich nachhaltig geprägt. Auch die Intros der Filmreihen Science Fiction und Das Gruselkabinett sind legendär und unvergessen. Sie sind noch in youtube wiederzufinden.
Das erste große Kino-Ereignis war dann der erste Star Wars-Film Krieg der Sterne von 1977. Der heutige Titel dieses Films ist Eine neue Hoffnung, in der Chronologie Episode IV. Ich schaute ihn mir, zusammen mit meinem Bruder, in Aurich an. Später schaute ich mir auch alle weiteren Teile von Star Wars im Kino an, ebenso alle Teile des Star Trek-Franchise. Darüber hinaus fast alle SF-Blockbuster, die es so gab. Das war dann in Hannover, meist zusammen mit anderen SF-Fans.
Das Fandom
Seitdem ich 1988 nach Hannover kam, bin ich Mitglied der Science Fiction Gruppe Hannover (SFGH). Eine Gruppe von Geeks mit unterschiedlichen Schwerpunkten, neben Science Fiction sind dies Fantasy, Horror, Mystery und Rollenspiele. Ich selbst zähle mich eher zu den reinen SF-Fans. Allerdings gibt es auch gute Mischformen mit Fantasy oder Mystery-Anteilen. Ein Großteil der Mitglieder kennt sich seit Jahrzehnten. Die Treffen sind einmal im Monat im Stadtteilzentrum Ricklingen.
Der Begriff Fandom ist eine Abkürzung für Kingdom of Fans.
Den ersten Kontakt zum Fandom hatte ich schon bevor ich in die Großstadt Hannover kam: Mein erster SF-Club war der ehemalige SFC Thunderbolt, der in meiner alten Heimat in Ostfriesland gegründet wurde und dann später ins Ruhrgebiet abwanderte. Er hat, wie die SFGH, eine lange ruhmreiche Geschichte vorzuweisen. Aus ihm sind heute landesweit bekannte SF-Autoren hervorgegangen wie Uwe Post und Dirk van den Boom.
Auch Mitglieder der SFGH sind in der Öffentlichkeit bekannt geworden, z.B. der bereits verstorbene Wolfgang Thadewald. Das erste Gründungsmitglied der SFGH, Lutz Reimers, war vor langer Zeit in der Fernseh-Quizshow Alles oder Nichts sehr erfolgreich mit dem Thema Science Fiction aufgetreten.
Die Cons
Neben regelmäßigen Treffen regionaler Clubs gibt es überregionale nationale, europaweite und internationale Events, die sogenannten Cons, als Abkürzung für Conventions. 2024 gibt es beispielsweise folgende Cons: German Film & Comic Con Berlin, Nordcon (Hamburg), NipponCon (Bremen), SherloCon (Saarbrücken), The 82nd World Science Fiction Convention (Worldcon in Glasgow), ColoniaCon (Köln), Tolkien Thing (Lützensommern), Elbenwald Festival (Cottbus), Fantasy Basel, FeenCon (Bonn) und viele andere. Weitere Infos hier.
In meiner Jugendzeit habe ich einige Cons besucht. Heute ist das nur selten der Fall. Eine Messe, die ich gerne noch besuche, ist die Maker Faire, die unter anderem auch in Hannover stattfindet. Hier finden sich viele Maker, die u.a. Modelle aus der Science Fiction bauen, wie Raumschiffe, Raumstationen und Roboter. Auch einige Cosplayer finden sich dort.
Cosplayer sind Kostüm-Fans, die Figuren, vornehmlich aus dem japanischen Manga– und Anime-Universum, darstellen. Die Kostüme werden entweder in entsprechenden Shops gekauft oder, in mühevoller Kleinarbeit, liebevoll von den Fans selbst hergestellt.
Der Artikel wird fortgesetzt
Interessant und fachkundig geschrieben. Vielleicht hättest du die Filmtitel hervorheben sollen, durch Fettdruck, GROSSBUCHSTABEN oder Anführungszeichen, dann wäre der Text imho lesbarer.
Danke für den Hinweis, Fred. Ich habe die Filmtitel jetzt kursiv gesetzt.
Ich habe jetzt deinen Blog in die Link-Liste der SFGH-Homepage aufgenommen. Keine Ahnung, ob das mehr Traffic bringt, doch es ist auf jeden Fall ein weiterer Anknüpfungspunkt für die Suchmaschinen.